Beschreibung der Belgischen Bartkaninchen
gemäß Vorgaben des Erhaltungszuchtvereins
 
Belgische Bartkaninchen oder "Gentse Baarden" ("Gentse Baardkonijnen") sind eine alte französisch-belgische Kaninchenrasse. Die genaue Abstammung und das Alter der Rasse ist nicht bekannt. Dokumentiert ist nur der Versuch, diese Rasse 1962 auf einer Ausstellung in Belgien vorzustellen.  1992 holte der damalige Direktor des Haustierparks Warder in Schleswig-Holstein zwei Zuchtpaare nach Deutschland. Es gab zu dem Zeitpunkt nur noch einen Züchter in Belgien. Belgische Bartkaninchen sind eine sehr schöne Rasse und sollten vor dem Aussterben bewahrt werden. Nachzucht wurde auf Arche-Höfen  und an verschiedenen Orten von wenigen Züchtern betrieben.  2004 wurde ein Erhaltungszuchtverein gegründet, in dem sich Züchter dieser Rasse zusammenschlossen.
Inzwischen werden die Tiere wieder von Züchtern in Belgien, Luxemburg, Deutschland, Österreich und der Schweiz gezüchtet. In Deutschland ist die Rasse im BDK (Bund Deutscher Kaninchenzüchter) anerkannt und kann dort auch auf Ausstellungen präsentiert werden. Für den ZDRK gilt das noch nicht, ist aber langfristig das Ziel. Auch in Belgien und Luxemburg sind die Tiere anerkannt. In Österreich sind sie nach der letzten Ausstellung in Wels im Dezember 2008 anerkannt worden. Ein großer Erfolg.
Bartkaninchen haben ein sehr zutrauliches, sanftes Wesen. Sie können im Erwachsenenalter bis zu 6 kg schwer werden.  Die Deckfarbe ist warm schwarzwildfarbig, im Idealfall mit einem leichten Rotstich. An den Kopfseiten - wie ein Bart -, zwischen den Ohren und an den Flanken haben die Tiere eine lange Behaarung/Mähne, die dunkel gefärbt ist. Wenn die Bartkaninchen älter werden, kann die Flankenbehaarung teilweise bis ganz verloren gehen. Die Ohren sind
breit, nicht allzu lang und stehen nicht zusammen. Der Körper ist langgestreckt, der Kopf kräftig.
 

Die womögliche Erbformel des Bartkaninchens!

Womöglich muß hier stehen, da die Herauszüchtung der Bartkaninchen bislang unbekannt ist (und bleibt).
Im Rahmen des Erhaltungszucht-Projektes ergab es sich, am Beispiel der Einkreuzung der Rasse "Graue Wiener", eine "Arbeits-Erbformel" zu erstellen.

Diese Erbformel hat sich sowohl in der züchterischen Praxis als auch gegenüber anderen Erklärungsversuchen als widerspruchsfrei erwiesen, so dass grundsätzlich davon ausgegangen werden kann, dass sie im Prinzip richtig ist.

ABCDGyzM / ABCDGyzM

ABCDGy = ein schwarzwildfarbiges Kaninchen mit Rotverstärker(y)
zz     = erzeugt Fellzonierung - Abzeichen und "Bart" - rezessiv!
MM     = erzeugt "Mähne" - unvollständig dominant!

Für Eisengrau gilt folgende Ernformel:
ABeCDGyMz/ABeCDGyMz

Bisher ungeklärt ist, wo die beiden "neuen" Faktoren im Erbgut tatsächlich angesiedelt sind. Daher ist die Erbformel als Arbeitshypothese zu verstehen, bis neue Erkenntnisse vorliegen. Es scheint sich in beiden Fällen um unterschiedlich wirkende Fellstruktur-Faktoren zu handeln.

Quelle: http://www.hamannschulte.de/BB/erbformel.html

 

Weitere interessante Informationen über Bartkaninchen finden Sie auch in einem Artikel von Ursula Glauser in der Schweizer Zeitschrift "Tierwelt", Nr. 39

www.bartkaninchenzucht.ch/img/Bericht%20U.%20Glauser.pdf

 

 

Inzwischen sind die Bartkaninchen als Genter Bartkaninchen seit der Bundesschau in Kassel im Dezember 2015 als neue Rasse im ZDRK anerkannt und dürfen ab Oktober 2016 ohne das N für Neuzuchtverfahren tätowiert werden. Der Standard weicht etwas von dem des Erhaltungszuchtvereins ab. Trotzdem ist das ein großer Erfolg für alle Bartkaninchenzüchter und wird dazu beitragen, den Bestand dieser schönen Rasse zu sichern.

 
 

Aphrodite (im Sept. 2013 gestorben und Urmutter meiner Bartkaninchenzucht) 

und Waldmeister (im Mai 2014 gestorben und Begründer meiner Bartizucht)

 

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© Angela Khorrami