Vor ungefähr 25 Jahren bin ich durch meine Tochter zur Kaninchenliebhaberin geworden und züchte inzwischen im kleinen Rahmen im Verein Belgische (Genter) Bartkaninchen, Jamora und Rhönlöwenzwerge sowie als Hobbytiere Löwenkopfkaninchen - Widder und Stehohren. Angorakaninchen halte ich zur Zeit nur noch zu meinem eigenen Vergnügen. Für die Zucht habe ich nicht genügend Zeit, da die Tiere doch sehr pflegeintensiv sind.
Es begann damit, dass meine Tochter mir mitteilte, dass sie ein Kaninchen haben könnte. Ich überlegte. Am nächsten Tag kam die Information, ich kann auch einen Stall bekommen, ich überlegte weiter und kam zu dem Schluss, dass ich Kaninchen eigentlich nett finde, wir auf dem Land leben, in den Vier- und Marschlanden hinter dem Deich direkt an der Elbe bei Hamburg, und im Garten genügend Platz für einen Stall ist. Mittlerweile sind aus dem einen Kaninchen, das immerhin 10 Jahre alt wurde, um die 50 Tiere geworden. Aus dem einen Stall ist ein großes Gehege entstanden. Eine Gruppe von Häsinnen und Kastraten können dort nach Belieben herumhüpfen. Es gibt natürlich auch Ställe in dem Gehege für die Rammler, die ich für die Zucht nehme. Die Häsinnen ziehen ihre Jungtiere in der Gruppe auf.
Meine Rassezucht begann mit Fuchszwergen im Farbschlag havanna. Ich hatte mich auf einer Bundesschau in sie verliebt wegen des längeren Felles und hübschen Äußeren. Das Fell bedarf doch einiger Pflege, damit es nicht verklettet, was zusätzlichen Zeitaufwand bedeutet. Außerdem taten sich meine Häsinnen nach einiger Zeit schwer mit Nachwuchs, so dass ich diese Rasse nicht mehr züchte, aber es laufen noch einige Tiere in der Gruppe mit.
Dann hörte ich von Belgischen Bartkaninchen und wollte wissen, was sich hinter dieser Rasse verbirgt. Auf einer Durchreise machte ich in Berlin einen Stopp bei einem Züchter, um mir die Tiere anzuschauen und flugs war es um mich geschehen. Ich musste sie besitzen, sie sind einfach besonders und das nicht nur äußerlich, wegen ihres Bartes, ihrer Mähne und Flankenbehaarung, sondern auch vom Charakter. Dazu kommt, dass sie noch immer nicht allzu weit verbreitet sind, obwohl seit der Bundeschau in Kassel im Dezember 2015 auch vom ZDRK als neue Rasse anerkannt, sondern bis vor einigen Jahren eher vom Aussterben bedroht, so dass ich mit meiner Zucht zur Erhaltung und Verbesserung der Tiere und Vergrößerung des Bestandes beitragen kann.
Außer den Rassetieren, die farblich natürlich dem jeweiligen Standard entsprechen, haben meine Löwenkaninchen "bunte" Farben. Die Zuchtkriterien meiner Hobbytiere sind dieselben wie für die Rassetiere. Gesundheit der Tiere steht an erster Stelle. Ebenso wichtig sind aber auch Muttereigenschaften, Wurfgröße, die Körperform, Robustheit und natürlich Charakter. Beisser gibt es bei mir nicht.
Statt der Angorakaninchen habe ich mich jetzt für die Zucht der Jamorakaninchen entschieden. Natürlich hat auch diese Rasse längeres Fell, wie könnte es anders sein. Aber der Scheraufwand entfällt und sie sind auch nicht so groß wie Angora, passen also gut ins Gehege ohne, dass es noch einmal vergrößert werden müsste. Und ebenso sind die Rhönlöwen bei mir eingezogen. Endlich. Den Farbschlag mochte ich schon immer sehr gerne. Ideal für mich ist jetzt die Kombination mit den Löwenabzeichen.
Angorawolle fällt natürlich immer noch reichlich an. Es laufen fünf Tiere bei mir, da ich Angorakanichen nach wie vor einfach schön finde. Nur für die geplanten Filz-Spinn- und Strickarbeiten habe ich bisher keine Zeit gefunden. Die Pflege der Tiere geht immer vor und außer natürlich meiner beruflichen Tätigkeit, fordert auch der Garten seinen Tribut. Und ein Tag hat nun einmal nur '24' Stunden.
Jetzt wünsche ich viel Freude beim Betrachten der Fotos meiner Tiere in Garten-Gehegehaltung